In diesem Jahr reichten 81 Firmen-Gründungswillige ihre Konzepte beim Businessplanwettbewerb „Science4Life“ ein – thematisch ging es von Digital Health über virtuelle Energie-Kraftwerke bis hin zu einem neuen Wirkstoff gegen Krebsprotein. Jetzt stehen die Gewinner der Konzeptphase fest. Erfreulich: Drei Gewinner-Start-up kommen aus Hessen.
Wer hat diesmal die Konzeptphase gewonnen? Hier ein kurzer Überblick.
Unterteilt ist der Wettbewerb in den „Science4Life Energy Cup“ und den „Science4Life Venture Cup“.
„Science4Life Energy Cup“: Rohrbrüche, Solarzellen, optimierte Energie
Beim „Science4Life Energy Cup“ beschäftigen sich die Teilnehmer mit neuen Technologien für die Energiewende.
Ein Start-up aus Hessen hat gewonnen: Durch die Lösung der PipePredict GmbH aus Darmstadt können Rohrnetzbetreiber, zum Beispiel bei Fernwärme oder Industrieparks, den Zustand ihrer vergrabenen Rohre erkennen. Das Team ermöglicht damit die Lokalisierung von Leckagen und die Vorhersage von Rohrbrüchen durch die Analyse bestehender Sensordaten mittels eines digitalen Zwillings und Künstlicher Intelligenz.
Um den Klimawandel aufzuhalten, muss die Produktion von Solarzellen rasant auf ein Vielfaches ansteigen. Dabei wird die Nutzung von Silber für die elektrischen Kontakte rasch zum Flaschenhals. Um dieses Problem zu lösen, hat PV2Plus aus Freiburg für Hersteller von Solaranlagen gezielt ein kostengünstiges patentiertes Galvanikverfahren entwickelt, um Silber- durch Kupferkontakte zu ersetzen.
DieEnergiekoppler GmbH aus Dresden liefert ein standardisiertes und hoch automatisiertes Flexibilitätswerk, das die wirtschaftliche Vernetzung und einen optimierten Betrieb bis zur Kleinstanlage sicherstellt. Auf Basis einer KI-basierten Steuerbox wird der Betrieb der Energieanlage unter Berücksichtigung von Strom, Wärme und Mobilität optimiert.
„Science4Life Venture Cup“: Gegen das Schnarchen, die Meeresverschmutzung und Epilepsie
Die Konzepte beim „Science4Life Venture Cup“ zeichnen sich durch hochtechnologische Innovationen für die Diagnose und Therapie von Krankheiten aus.
Noch mehr „Science4Life“ auf dem LEA-Hessen-Blog
– Was ist eigentlich „Science4Life“? Darüber haben wir uns mit unserer Kollegin Janika Collatz unterhalten. Sie ist bei der LEA Hessen für Start-ups zuständig – und damit auch für „Science4Life“
– Das Start-up „innocept“ hatte im November 2020 die Ideenphase gewonnen. Hier der Gewinner im Interview mit der LEA Hessen.
Mit der KI-gestützten Softwarelösung von GOETHE CVI aus Frankfurt am Main wird der gesamte Prozess von Herzuntersuchungen mittels Magnetresonanztomographie automatisiert – die Untersuchung ist einfach, schnell und kann flächendeckend angeboten werden.
Die Plattform von MentalStark kommt ebenfalls aus Frankfurt am Main. Sie bietet Frauen und Paaren psychologischen Support bei unerfülltem Kinderwunsch und hilft, den eigenen Körper, sich selbst sowie den Wert der Partnerschaft wertzuschätzen.
Clean Ocean Coatings aus Berlin beschäftigt sich damit, gegen die Meeresverschmutzung vorzugehen. Das Start-up bietet eine umweltfreundliche Alternative zur umweltschädlichen Beschichtung von Schiffen, um zu verhindern, dass Tonnen von Mikroplastik und Bioziden ins Meer gespült werden.

Die zehn Gewinner des „Science4Life Venture Cup“ und die drei Gewinner des „Science4Life Energy Cup“ erhalten ihren Gewinnerpokal per Post
© Science4Life
Ein Drittel der Menschheit leidet am sozialen Problem „Schnarchen“. Um die Erfolgschancen bei der Therapie zu erhöhen, arbeitet die Diametos GmbH aus Potsdam an einem System zur Ursachendiagnose mittels Künstlicher Intelligenz.
EpiBlock aus Berlin entwickelt einen Genvektor, der mit einer einmaligen minimalinvasiven Applikation fokale epileptische Anfälle dauerhaft verhindern soll.
Die eye2you GmbH aus Tübingen möchte dem Sehkraftverlust durch vermeidbare Augenerkrankungen vorbeugen. Die Lösung des Teams ermöglicht zuverlässige Routinecheckups der Netzhaut mittels Künstlicher Intelligenz, die die Vorsorge einfacher, schneller und günstiger verfügbar machen.
Hochleistungswerkstoffe bieten herausragende Eigenschaften, sind aber nur für wenige Anwendungen bezahlbar. Um diese Werkstoffe der breiten Masse verfügbar zu machen, hat die FibreCoat GmbH aus Aachen ein patentiertes Verfahren entwickelt, das den Preis dieser um 90 Prozent reduziert.
Durch einen neuen therapeutischen Ansatz für Kliniken möchte Invitris aus München ein System zur zellfreien Expression von Bakteriophagen entwickeln. Damit sollen personalisierte Therapien für Patienten mit chronischen, resistenten, bakteriellen Infektionen angeboten werden.
ProSion aus Köln entwickelt eine Plattform für innovative pharmazeutische Bausteine, die effektiv zu potenziellen Medikamenten für noch nicht behandelbare Krankheiten zusammengesetzt werden können.
Die meisten genetisch-bedingten Erkrankungen sind nicht heilbar, sodass Patienten dringend neue Therapien benötigen. RECTECH aus Dresden entwickelt Designer-Rekombinasen, die als Miniaturwerkzeuge Gendefekte hochpräzise korrigieren können.
Weiter im Programm: Die Businessplanphase hat begonnen!
Es geht auf die Zielgerade bei „Science4Life“: Nach der Konzeptphase ist vor der Businessplanphase. Und die hat jetzt begonnen! Start-ups können sich bis 23. April bewerben und die Teilnahme an den Academy Days gewinnen.
Die fünf besten Teams des „Science4Life Venture Cup“ und die drei besten des „Science4Life Energy Cup“ werden zum intensiven Coaching und Präsentationstraining eingeladen. Gemeinsam mit Branchen-Expertinnen und Branchen-Experten wird das Geschäftsvorhaben analysiert und optimiert – bis der Plan perfekt ist.
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