Energieeffizienz-Netzwerke gehen in die Verlängerung

Die LEA berichtet!
Malcolm Lightbody / Unsplash
09. Nov. 2020
Vernetzung spart Energie. Und damit das noch besser funktioniert, gibt es Netzwerke für große sowie kleine und mittlere hessische Unternehmen.

Das Wort ist lang, komplex und auch nicht selbsterklärend: ein Energieeffizienz-Netzwerk – was soll das sein? Und nächstes Jahr wird es noch komplexer. Dann wächst das Wortungetüm zu einem „Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk“ an.

Andererseits: Eigentlich ist das alles gar nicht so kompliziert. Und wichtig sind solche Netzwerke auch, was man unter anderem daran erkennt, dass diese Initiative bis zum 31.12.2025 verlängert wurde. Dank dieser Netzwerke konnten bereits fast 3,5 Mio. Megawattstunden (MWh) Primärenergie eingespart und der CO2-Ausstoß um über 1 Mio. Tonnen gesenkt werden.

Anfang Oktober fand die 4. Jahresveranstaltung statt, um alle auf die Verlängerung der Initiative einzustimmen und die drei innovativsten Netzwerke auszuzeichnen.

Initiative Energieeffizienz-Netzwerke

Was ist ein Energieeffizienz-Netzwerk? Nähern wir uns Schritt für Schritt der Erklärung.

Was ist ein Netzwerk?

Hier kommen verschiedene Personen oder Unternehmen zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. In diesem Fall erarbeiten sie Maßnahmen, mit denen sie energieeffizienter werden können.

Und Effizienz?

Effizienz steht für „Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit“. In diesen Netzwerken wird mit den gezielten Maßnahmen Geld eingespart. Diese Maßnahmen können investiv sein, aber auch eine leistungsfähigere Nutzung der vorhandenen Technik und Technologie bedeuten.

Jetzt noch der Wortteil „Energie“!

Häufig kann „Energie“ mit Strom gleichgesetzt werden. Unternehmen nutzen aber auch andere Energiequellen oder Energieträger wie zum Beispiel Öl oder Gas.

 

Netzwerk erreicht ehrgeizige Ziele

 

Das ist ein „Energie-Effizienznetzwerk“. Was aber ist das Ziel dieser EENs, wie sie abgekürzt werden?

Bis Ende 2020 war das Ziel der 500 Energieeffizienz-Netzwerke, 75 Petajoule (PJ) Primärenergie beziehungsweise 5 Mio. Tonnen Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Mit Erfolg: Die Einsparziele werden voraussichtlich bis zum Ende der ersten Phase am 31.12.2020 erreicht, wie das aktuelle Monitoring zeigt. Damit ist die Initiative nicht nur eines der größten, sondern auch eines der erfolgreichsten Instrumente des Nationalen Aktionsplanes Energieeffizienz (NAPE).

Auch in Hessen sind oder waren viele Unternehmen in den 280 Netzwerken aktiv. Wie erfolgreich zeigt das ETA-Plus, welches auf der 4. Jahresveranstaltung als besonders innovatives Netzwerk in den Bereichen Energiewende und Klimaschutz von der Initiative ausgezeichnet wurde. Direkt oder indirekt aktiv im Netzwerk sind über 30 Unternehmen aus der Region.

Die Zwischenbilanz Ende 2018 zeigte, dass die Netzwerkteilnehmer ihren CO2-Ausstoß innerhalb von drei Jahren um 8.500 Tonnen sowie ihren Energieverbrauch um 18.000 MWh reduziert hatten – damit übertrafen sie das gesteckte Ziel von 10.000 MWh deutlich. Bis Ende 2020 möchten die Unternehmen insgesamt 30.000 MWh Endenergie einsparen, wodurch 7.500 Dreipersonenhaushalte für ein Jahr versorgt wären.

Tweet der IHK Darmstadt

 

Netzwerk spezialisiert sich

 

Das ETA-Plus-Netzwerk wird auch in der zweiten Phase aktiv sein. Aufgrund des großen Zulaufs von Unternehmen aus der Region und des Erfolgs hat sich die IHK mit ihren Partnern dazu entschieden, die Netzwerkplattform neu auszurichten.

Die ersten Schritte erfolgten bereits. Das Netzwerk wird sich in zwei Teile splitten: ETA-Plus richtet sich hauptsächlich an kleine und mittlere Unternehmen; das ETA-Metropol Rhein Main Neckar ist für große Unternehmen aus den Metropolregionen Frankfurt-Rhein-Main sowie Rhein-Main-Neckar gedacht.

 

Verlängerung und mehr Themen

 

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke wurde 2014 von der Bundesregierung und 22 Verbänden und Organisationen der Wirtschaft ins Leben gerufen. Das Ziel der freiwilligen Initiative lautet die „Steigerung der Energieeffizienz durch wirtschaftliche Maßnahmen […] zur Erhöhung der Kosteneffizienz des gesamten Energiesystems“.

Die Fortführung der Initiative um weitere fünf Jahre war durch die genannten Erfolge eine logische Konsequenz. Viele Netzwerke hatten sich eine Erweiterung des Themenspektrums gewünscht und schon selbst Aktivitäten in die Richtungen Klimaschutz und Nachhaltigkeit begonnen, wie die Arbeit der ausgezeichneten Netzwerke zeigt.

Zitat von Dr. Marie-Luise Wolff

Der Bund, 21 Verbände und Organisationen der Wirtschaft haben sich deshalb entschieden, das Themenspektrum offiziell zu erweitern. Ziel wird sein, 300 bis 350 neue Netzwerke zu gründen, die zwischen 9 und 11 Terrawattstunden (TWh) beziehungsweise zwischen 5 und 6 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen einsparen.

LEA unterstützt Interessierte

 

Die LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) unterstützt die Netzwerkinitiative als regionale Koordinationsstelle für das Land Hessen. Entsprechend fördert sie, dass sich die Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke in der Region verbreiten und koordiniert regionale Aktivitäten rund um die Netzwerke. Hierzu gehören zum Beispiel Informationsveranstaltungen, die Vernetzung von Multiplikatoren, Fachakteuren und Interessierten sowie der regelmäßige Austausch mit der Geschäftsstelle der Initiative beziehungsweise seinen Trägerorganisationen.

Kontakt:
Janika Collatz, Tel.: +49 611 95017-8663, E-Mail: janika.collatz@lea-hessen.de

Titelbild: Unsplash / Malcolm Lightbody